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Netflix – «Avatar – Herr der Elemente»

Bändiger des Bösen

Netflix beschenkt die Fans von «Avatar – Herr der Elemente» mit einem effektgespickten Update.

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Aang (Gordon Cormier) muss seinen Platz erst  noch finden.

Aang (Gordon Cormier) muss seinen Platz erst noch finden.

ROBERT FALCONER/NETFLIX
TELE
Mohan Mani

Die ersten 21 Minuten sind tabu. Dabei wäre die Ausgangslage in der von Netflix neu verfilmten Kult-Trickfilmserie «Avatar – Herr der Elemente» (siehe unten) durchaus ein paar Sätze wert. Doch die «Keine Spoiler»-Auflagen, die Medienschaffende heutzutage fast zu jedem neuen Kinofilm und jeder Streaming-Premiere erhalten, verbieten dies strikte.

Darum nur so viel: Einst lebten die vier Nationen Wasser, Erde, Feuer und Luft zusammen in Harmonie. Ein Avatar war Herr dieser vier Elemente und sorgte für Frieden untereinander. Alles ändert sich, als die Feuernation den anderen Elementen den Krieg erklärt und die Luftnomaden auslöscht. Dies ist der erste Schlag der Feuerbändiger auf ihrem Weg, die Welt zu erobern. Da sich die neue Inkarnation des Avatars noch nicht gezeigt hat, versinkt die Welt in Tristesse.

Doch wie ein Licht aus dunkler Nacht kommt neue Hoffnung auf, als der zwölfjährige Luftnomade Aang (Gordon Cormier) erscheint, um seinen rechtmässigen Platz als nächster Avatar einzunehmen. Aang freundet sich mit den Geschwistern Sokka (Ian Ousley) und Katara (Kiawentiio) an, beides Mitglieder des Südlichen Wasserstammes, und bricht mit ihnen zu einer Reise auf. Ihr Ziel: die Welt retten und sich dem furchtbaren Ansturm von Feuerlord Ozai (Daniel Dae Kim) entgegenstellen.

Die Realverfilmung von «Avatar – Herr der Elemente» ist eine Neuinterpretation der preisgekrönten Zeichentrickserie aus dem Hause Nickelodeon. Diese war ursprünglich für ein jüngeres Publikum bestimmt, weshalb die dreissigminütigen Folgen in sich abgeschlossen sind.

«Für die Netflix-Fantasyserie mussten wir einstündige Folgen schaffen», erzählt Drehbuchautor Albert Kim, der sich ans Steuerruder setzte, als die ursprünglichen Schöpfer Michael Dante DiMartino und Bryan Konietzko «wegen kreativer Differenzen» ausstiegen. Kim weiter: «Dazu mussten wir manche Handlungselemente neu interpretieren, Fehlendes ergänzen und in sich verbundene Erzählstränge neu auslegen. Es war wie eine Art Remix.»

Frei nach dem Motto «Nicht kleckern, sondern klotzen» wartet die Netflixserie mit real und digital erschaffenen Schauwerten auf, die auf einem grossen Fernseher besonders gut zur Geltung kommen. Hätte man früher von perfektem Ausstattungskino gesprochen, so wird die Freude einzig dadurch gemindert, dass vieles direkt dem Computer entsprungen ist.

Bei allen Formen des sogenannten Bändigens haben die Tricktüftler ganze Arbeit geleistet. Ob Feuer oder Luft: Hier macht sich die neuste Computertechnologie bezahlt – und man sieht, dass minutiös gearbeitet wurde.

Ein Glücksgriff ist Gordon Cormier (14), dem man die Rolle des langersehnten Erlösers Aang von Beginn weg abnimmt. Und obwohl die Interaktionen des Jungen mit seinem fliegenden Bison Appa an den Glücksdrachen Fuchur aus der «Unendlichen Geschichte» erinnern, fiebert das Publikum bei all seinen Abenteuern mit.

Reicht das für einen Hit, wie ihn Netflix jüngst mit «One Piece» einfuhr, einer weiteren Adaption eines beliebten Animationsstoffes? Fans schrieben sich in Fantasy-Foren jedenfalls schon im Vorfeld die Finger wund und analysierten die Trailer minutiös. Was man hier, gewissermassen zur Beruhigung, sagen kann: «Avatar – Herr der Elemente» ist keine Genre-Neuerfindung, kombiniert indes geschickt Altbekanntes zu einem neuen Ganzen.

Avatar – Herr der Elemente ★★★★☆

Netflix | Fantasyserie | 1. Staffel

Mit Gordon Cormier, Kiawentiio, Ian Ousley

USA 2024, ab 22. Februar 2024

Das animierte Original

Ang im Anime

Ang im Anime

Nickelodeon

Das animierte Original lief ab 2005 auf dem TV-Sender Nickelodeon (drei Staffeln). Inspiriert von ostasiatischen Orten und Philosophien und beeinflusst von japanischen Animes, wurde es rasch zu einem Liebling der Fans. Der erste 
Versuch einer Realverfilmung (M. Night Shyamalan, 2010) war dagegen ein laues Lüftchen.

Von Mohan Mani am 15. Februar 2024 - 14:08 Uhr