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ZDF Neo – «Edins Neo Night»

«Ich werde die Hütte brennen lassen»

ZDF setzt weiterhin auf Late-Night-Shows und lanciert «Edins Neo Night» mit Edin Hasanovic.

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«Ich bin eine Rampensau»: Und doch hat  Edin Hasanovic Respekt vor seiner neuen Show.

«Ich bin eine Rampensau»: Und doch hat Edin Hasanovic Respekt vor seiner neuen Show.

ZDF und Ben Knabe
TELE
Mischa Christen

Er sei nicht sicher, ob die Leute vom ZDF wissen, was sie sich mit ihm eingebrockt haben, frotzelt der Schauspieler und Moderator Edin Hasanovic. Sicher ist aber: Ab dem 28. April plaudert er für vorerst sechs Ausgaben in seiner neuen Late-Night-Show «Edins Neo Night» mit prominenten Gästen aus Film, TV, Musik, Sport und dem Internet. Garniert wird das Ganze mit Studio-Aktionen, Einspielern und musikalischen Einlagen. Edin Hasanovic brennt regelrecht für seine neue Late-Night-Show und kann ihren Einstand kaum erwarten.

Im Gespräch mit TELE verriet der 32-Jährige, was uns in seinem wöchentlichen Unterhaltungsfeuerwerk erwartet und was er von dummen Journalistenfragen hält.

TELE: Zu Ihrer neuen Show gibt es noch keinen Trailer oder sonstiges Bewegtmaterial. Was können Sie über «Edins Neo Night» verraten?

Edin Hasanovic: Das wird im Grunde eine Late-Night-Show, wie wir sie aus den USA kennen. Oder früher von Harald Schmidt. Wir erfinden das Rad jedenfalls nicht neu. Wir laden Gäste ein, machen Stand-up-Comedy, haben eine Live-Band und ein Publikum.

Dann haben wir es bei Ihnen mit dem deutschen Jimmy Kimmel oder Jimmy Fallon zu tun?

Ich werde mich hüten, mich mit diesen Grössen zu messen. Dann heisst es: Aha, wie Jimmy Kimmel willst du sein? Na, da sind wir mal gespannt! Aber natürlich will ich so lustig, so kreativ und so kurzweilig sein wie ein Jimmy Kimmel. Fakt ist: Ich habe da so richtig Bock drauf. Die Leidenschaft und das Feuer lodern in mir.

Ganz offensichtlich! Die vom ZDF sagen, Sie würden jeweils 30 Minuten lang die Hütte brennen lassen.

Oh, ja! Und ich werde auch die Leute im Publikum und vor dem Fernseher mitreissen. Ich weiss ja nicht, wie das bei euch in der Schweiz ist. Aber das deutsche Publikum ist eher bescheiden, ruhig, bleibt lieber anonym und im Dunkeln und zieht es vor, kleine Brötchen zu backen. Aber darauf habe ich keinen Bock. Ich will Baguette! Ich will Ciabatta! Und ich will es taghell im Saal. Ich möchte die Leute sehen und sie königlich unterhalten.

Unter Ihren Gästen befinden sich Influencerinnen und Youtuber. Ist Ihr Zielpublikum demnach tendenziell eher jung?

Nicht unbedingt. Wir haben auch Persönlichkeiten auf unserer Gästeliste, die auf ein älteres Publikum zugeschnitten sind, etwa Steven Gätjen und Annette Frier. Und die Moderatorin Katrin Bauerfeind. Sie war meine Favoritin für die erste Sendung.

Warum gerade sie?

Sie gibt mir das Gefühl von Sicherheit, das ich für die Premiere brauche. Ich habe auf Zugfahrten mehrere Stunden gemeinsam mit ihr verbracht und kenne sie sehr gut. Und sie mich.

In der Schweiz haben Late-Night-Shows generell einen schweren Stand. Jede Premiere wird von Kritikern regelrecht zerpflückt. Das ist in Deutschland ja nicht wirklich anders, oder?

Nein. Dadurch, dass man das Format schon kennt, wird man zwangsläufig Vergleiche anstellen. Was mir vorschwebt, ist eine klassische Late-Night-Show, deren Rahmen ich von innen sprenge. Und danach muss ich mich sicher warm anziehen. Mir ist klar, dass die Kritiken nicht durchs Band positiv ausfallen werden. Auch wenn ich mir vornehme, nach der Premiere mein Handy wegzulegen, werde ich die Kritiken lesen wollen. Ich muss mich dann einfach in einen «Schreibt doch, was ihr wollt»-Modus versetzen. Ich weiss allerdings nicht, ob mir das gelingt.

Sie haben sich in Netflix-Produktionen wie «Skylines» und «Im Westen nichts Neues» im ernsten Fach bewiesen und packen nun das komische an. Jetzt folgt eine typische Journalistenfrage: Was liegt Ihnen mehr?

(Lacht.) Bei solchen Journalistenfragen frage ich mich tatsächlich: Interessiert euch das wirklich, oder müsst ihr einfach eure Seiten vollkriegen? Aber gut, dann gebe ich Ihnen eine typische Schauspielerantwort: Wenn ich länger was Ernstes mache, bekomme ich Lust auf was Lustiges und umgekehrt. Der Mix macht es.

Dabei gibt es noch dümmere typische Journalistenfragen. Zum Beispiel: Wie viel von einer Rolle, die Sie spielen, steckt in Ihnen?

(Lacht zynisch.) Ja! Diese Frage kann ich echt nicht mehr hören. Aber nicht, weil sie mir so oft gestellt wurde, sondern weil ich sie nicht verstehe. Fragt man einen Daniel Craig, wie viel James Bond in ihm steckt? Ich bin Schauspieler, verdammt. Ich muss ja so tun, als ob. Wenn ich etwa einen Polizisten spiele, dann ist es doch völlig irrelevant, wie viel Polizist in mir steckt.

Gut, nächste Frage …

Fragen Sie mich, wie viel Showmaster in mir steckt.

Wie viel Showmaster steckt in Ihnen?

Eine sehr gute Frage. 100 Prozent! Seit ich denken kann, unterhalte ich meine Mitmenschen und schnappe mir jedes Mikrofon. Natürlich hätte ich nie zu träumen gewagt, dass ich mal eine eigene Late-Night-Show bekomme. Aber jetzt, wo das Angebot da ist, muss ich diese Gelegenheit beim Schopf packen und es allen beweisen, obwohl ich einen riesigen Respekt davor habe. Aber was soll ich machen? Ich bin ein Zirkuspferd. Eine Rampensau.

Edins Neo Night

Late-Night-Show

Mit Edin Hasanovic

ab 28. April 2024, 22.15 Uhr; immer sonntags auf ZDF neo
ab 27. April 2024; immer samstags ab 20.00 Uhr in der ZDF-Mediathek

Edin Hasanovic (32)

Edin Hasanovic im Netflix-Kriegsdrama «Im Westen nichts Neues» (2022).

Edin Hasanovic im Netflix-Kriegsdrama «Im Westen nichts Neues» (2022).

Netflix

Seinen Durchbruch feierte der deutsch-bosnische Schauspieler im Kino-Drama «Schuld sind immer die Anderen» (2012). Für die Hauptrolle in der Netflix-Dramaserie «Skylines» wurde er 2020 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Internationale Bekanntheit erlangte Edin Hasanovic mit seiner Mitwirkung im vierfach oscargekrönten Kriegsdrama «Im Westen nichts Neues» (2022; Netflix). Ausserdem moderierte er zweimal den Deutschen Filmpreis. 

TELE
Mischa ChristenMehr erfahren
Von Mischa Christen am 26. April 2024 - 15:00 Uhr