Blue Miracle – Scharf auf Fisch

Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die ein Film nicht schöner erfinden könnte. So auch in «Blue Miracle».

Das Netflix-Drama erzählt die wahre Geschichte eines Waisenheims für Jugendliche in Mexiko, das durch einen Hurrikan beschädigt wurde. Omar (Jimmy Gonzales), der aufopferungsvolle Leiter des Heims, hat aber eine verrückte Idee, wie man Geld beschaffen könnte, um die Schäden zu beheben.

Zusammen mit den Waisenjungen will er an einem hochdotierten Anglerturnier teilnehmen, dem Bisbee’s Black & Blue Tournament, und dort den ersten Preis absahnen. Doch wie soll das gehen, ohne grosse Kenntnisse im Angeln?

Also holt Omar den etwas abgehalfterten Fischerkönig Wade (Dennis Quaid) an Bord, der das Turnier schon zweimal gewonnen, seine besten Tage allerdings hinter sich hat. Der bärbeissige Angler soll ihnen beibringen, wie man die besten Köder auswirft und die dicksten Fische an Land zieht.

«Blue Miracle» basiert auf einer wahren Geschichte, die sich 2014 nach den Verwüstungen durch den Hurrikan Odile in Cabo San Lucas zugetragen hat. Regisseur Julio Quintana, ein Exilkubaner, der heute in Texas lebt, hat 2016 schon eine ähnliche Geschichte erzählt.

Sein Regiedebüt «The Vessel» erzählte von einer Primarschule, die von einem Tsunami zerstört wurde und die ein Helfer neu aufbauen will. Quintana liess sich für beide Filme vom spirituellen Stil Terrence Malicks beeinflussen, den er am Set von «The Tree of Life» (2011) besuchte.

Für Dennis Quaid (67) ist die Rolle des ruppigen Seemanns ideal für ein Comeback. Seine Kinohits wie «Die Reise ins Ich» (1987), «Dragonheart» (1996) oder «The Day After Tomorrow» (2004) sind schon etwas länger her. Seither war er primär in Serien («Vegas») zu sehen.

Jetzt darf er endlich wieder mal die grosse Angel ausfahren.