Kino – «Ghostbuster: Frozen Empire»: Protonisiert

Igitt, es hat mich vollgeschleimt», sagt Geisterjäger Bill Murray, bevor er das Schlabbermonster protonisiert. Dazu oszilliert sein knautschiges Gesicht zwischen Ekel und selbstironischem Grinsen. «Ghostbusters» mit Bill Murray, Dan Aykroyd und Harold Ramis war 1985 nicht nur ein Riesenhit (300 Mio. Einnahmen bei einem Budget von 30 Mio.), sondern auch die Geburt eines Kults, befeuert vom gleichnamigen Nummer-1-Hit von Ray Parker Jr. und dem ikonischen Logo.

Nach einem lauen Sequel und einer animierten TV-Serie («The Real Ghostbusters») verging Bill Murray die Lust – und 2014 starb auch noch Harold Ramis. So schickte Sony 2016 im Quotenrausch ein rein weibliches Team mit Melissa McCarthy auf Geisterjagd, doch der Film floppte. Ohne die Veteranen geht halt doch nichts, weshalb 2021 mit «Ghostbusters: Afterlife» von Jason Reitman ein Mix zwischen Alt und Jung entstand.

Darin übernahm die Familie Spengler, Tochter und Nichte (Grace McKenna) von Egon (Harold Ramis), den Protonenstrahler, mit dem Seismologen Gary (Paul Rudd).

Im Sequel ziehen die Spenglers nun von Oklahoma nach New York ins alte Feuerwehrhaus. Während sie weiterhin Geister jagen, mit neuen Werkzeugen wie Drohnen, stossen sie auf ein seltsames Artefakt. Als sie dieses protonisieren, wird ein urzeitlicher Geist frei, der New York mit einer Eiszeit überzieht. So holen die Spenglers Hilfe bei Ray (Dan Aykroyd).

Der fünfte «Ghostbusters» versucht den Nonsense-Geist des Originals mit Anleihen wie den Marshmallowmännchen oder den khakigrünen Anzügen gar angestrengt wieder einzufangen. Mit dem Alt/Neu-Mix ist das Personal zu zahlreich, was die Story ausfransen lässt. Umso mehr, als der böse Geist sehr spät auftaucht. Und Murrays Kurzauftritt kommt ziemlich uninspiriert daher. Dafür ist der US-pakistanische Stand-up-Comedian Kumail Nanjiani als Feuerwächter ein Highlight.

Auch sonst hat es lustige Ideen: den Raum für eingesperrte Geister oder den portablen CD-Player mit einer bösen «Spin Doctors»-CD. Für Fans gibt’s also genug zu entdecken im «Ghostbusters»-Souvenirladen.