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Als Alternative

Streamen mal anders

Als Alternative zu den Streamingriesen Netflix und Co. gibt es etliche kleine Portale für Liebhaber von Studiofilmen oder Klassikern.

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Für Liebhaber: Streamingplattformen wie Mubi, Sooner oder Cinefile bieten spezielle Filme und Klassiker für Abonnenten an.

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Klassiker gefällig? Massimo Troisi als Pöstler, der in «Il Postino» (1994) dem im italienischen Exil lebenden Dichter Pablo Neruda Liebesbriefe bringt und selber welche schreiben möchte. Oder Alain Delon als cooler Juwelendieb in «Vier im roten Kreis» (1970). – Filme, die auf den grossen Streamingdiensten wie Netflix nicht zu sehen sind. Wer dort einen Klassiker oder einen Studiofilm sucht, wird selten fündig, ausser solche von Disney. Wenige Filme sind älter als aus den 80ern; Mainstream oder Eigenproduktionen dominieren.

Inzwischen gibt es aber einige alternative Streamingportale, die das Loch in der Filmgeschichte stopfen. Einer der ältesten, cinephilsten ist Mubi, 2007 gegründet vom türkischen Filmfan Efe Cakarel.

Mubi ist in 190 Ländern präsent und bietet eine kleine, aber feine Auswahl von Klassikern und Studiofilmen. «Die Welt braucht einen Ort online, wo die Filmkunst geschätzt wird», so Efe Cakarel.

Die Site empfiehlt täglich einen Film, der für 30 Tage, teils länger, neu aufgenommen wird. Die Filme werden sorgfältig ausgewählt. Die Bandbreite reicht von populären Krimis wie Michael Manns «Heat» über rare Horrorleckerbissen wie «Carnival of Souls» bis zu Festivalgewinner wie «Still Life» von Jia Zhangke.

Die Filme sind nach Themen geordnet, etwa Debütfilme oder Festivalhits. Mubi kauft aktiv die Rechte an Festivals und verleiht auch Filme, etwa das «Suspiria»-Remake. In der Mubi-Community bietet sich zudem die Option, über Filme zu schreiben und sich mit anderen Filmfans auszutauschen.

Cinephil angelegt ist auch der deutsch-französische Streamingdienst Sooner, der sich als Anti-Mainstream betitelt. Seine Website ist im Vergleich attraktiver gestaltet. Neben europäischen Filmen und Serien sind auch Entdeckungen von Festivals wie Cannes oder Berlin abrufbar. Daneben gibt es Produktionen aus Theater, Musik und Ballett.

Auf Studiofilme spezialisiert ist das Schweizer Streamingportal Cinefile, das es seit 2018 gibt. Hier findet man neben Arthaus auch viele Schweizer Filme. «Wir nehmen nur Filme auf, die wir selbst gut finden, quer durch alle Genres», so Gründer Andreas Furler. Cinefile arbeitet eng mit den CH-Verleihern zusammen und lässt auch Kinos partizipieren.

Eines der besten Portale für Klassiker, der Criterion Channel, ist leider bei uns nicht zugänglich.

Neben diesen Anbietern gibt es Dienste mit einem noch spezialisierteren Zielpublikum. Etwa Dekkoo.com (nur englisch) für ein homosexuelles Zielpublikum, playsuisse.ch für Schweizer Filme, alleskino.de für deutsche Filme, cinemapolitica.org für politische Filme oder cultpix.com für Horrorfreaks.

Eine preisgünstige Alternative bietet Filmfriend, ein Streamingdienst, der Bibliotheken angegliedert ist. Dort findet man Gratisfilme oder Doks sowie viele Kinderfilme. Der Zugang läuft dabei über die Anmeldedaten einer Bibliothek.

Das Angebot an Streamingdiensten für Filmliebhaber ist also enorm, und es steht die gleiche Grundsatzfrage im Raum wie bei Netflix, Disney+ und Co.: Für wie viele Streamingabos bin ich bereit zu zahlen?

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Antonio GattoniMehr erfahren
Von Antonio Gattoni am 2. Mai 2021 - 23:54 Uhr